Zusammen ist man weniger allein

Ihr Lieben, wie geht es euch? Ich hoffe, ihr seid alle gut durch die letzte Woche gekommen. Ich befinde mich stimmungsmäßig in einem ständigen Auf und Ab und vermute, den meisten geht es ähnlich. Aber alles in allem habe ich mich zuhause gut eingerichtet. Wohl wissend, dass viele von euch in einer anderen Situation sind, sich um kleine Kinder kümmern müssen oder gar nicht zuhause sind, weil der Job das nicht zulässt, hier ein paar Dinge und Ideen, die mir die letzten Tage etwas leichter gemacht haben. Vieles davon ist sicherlich bekannt, aber vielleicht ist ja doch noch das ein oder andere für euch dabei.

Routinen – Ein halbwegs fester Tagesablauf hilft mir gerade sehr. Den Wecker habe ich zwar ausgestellt, aber meine innere Uhr weckt mich ohnehin um 7 Uhr. Dann trinke ich erstmal einen Kaffee im Bett und klicke mich durch die sozialen Medien. Da mir diese derzeit aber nur in Maßen gut tun, ist danach Pause, bestenfalls bis Mittag. (Naja, man kann’s ja mal versuchen …)

Nach dem Frühstück geht’s um 9 Uhr ins Homeoffice – das ist bei mir die Küche. 11 Uhr Videocall mit der Abteilung. Erstes Highlight des Tages!

12 Uhr 30 Mittagspause im Wohnzimmer. Man muss ja zumindest mal den Raum wechseln. Beim Essen kein Handy, stattdessen gucke ich einfach nur aus dem Fenster.

Zwischen 14 und 15 Uhr an die frische Luft, wenn möglich, wobei ich das vielleicht in der nächsten Woche auf morgens verlegen werde, wenn halb St. Pauli noch schläft.

Nach Feierabend höre ich mir den NDR Info Podcast mit dem tollen Christian Drosten an. Seine ruhige Art finde ich wahnsinnig wohltuend für die Nerven.

Noch besser für die Nerven: eine halbe Stunde Yoga, die ich mir jetzt unter der Woche täglich verordnet habe. Ich liebe Adriene, aber wer lieber Pilates oder Krafttraining macht, wird auf YouTube sicherlich auch fündig. Meiner Nichte und meinen Neffen habe ich Kindersport mit Alba Berlin empfohlen.

Auch beim Kochen kann ich gut abschalten. Ich hab mir einen groben Wochenplan gemacht, damit ich nur einmal die Woche einkaufen muss. Habt ihr Bedarf an einfachen Rezepten? Dann gebt Bescheid!

Freitag habe ich mir Abendessen bei meinem Lieblingsrestaurant in der Nachbarschaft bestellt. Das bieten jetzt auch viele an, die sonst nicht liefern. Und so kann man helfen, damit das Lieblingsrestaurant auch nach der Krise hoffentlich noch da ist. Und dann nicht damit vor den Fernseher, sonder schön den Tisch decken und das Essen zelebrieren!

TV aka Netflix gucke ich gerade nur in Maßen. Lieber würde ich mehr lesen. Letzte Woche haperte es noch mit der Konzentration. Ich hoffe, das wird besser. Meine Buchtipps findet ihr hier und hier. Ich versuche, auch noch ein paar neue zusammenzutragen. Bücher am besten bei der kleinen Buchhandlung im Viertel bestellen. Ich habe Freitagmorgen bei meiner angerufen, Samstagmittag wurde geliefert.

Fast jeden Abend war ich zum Telefonieren verabredet. Am besten macht man das jetzt per FaceTime, Skype oder Google Hangout. Dann glüht das Ohr nicht nach einer Stunde, und es ist so schön, das Gesicht der Freundin zu sehen und ihr mit einem Glas Wein zuzuprosten. Morgen wird auch das Treffen mit meinen LitLadies (ein kleiner Literaturkreis mit drei Freundinnen) nicht ausfallen, sondern stattdessen per Videokonferenz stattfinden. Ich freue mich schon drauf!

Tagebuch schreiben hilft mir enorm. Am Ende des Tages einmal Gedanken sortieren und vor allem auch festhalten, was alles Schönes passiert ist, wofür ich dankbar bin. Und das ist viel.

Donnerstag war ich auf einer Lesung! Der tolle Saša hat in seinem Wohnzimmer vor der Kamera gelesen. Ich habe in meinem Wohnzimmer zugeguckt – und eine Stunde lang so gut wie nicht an Corona gedacht. Hat großen Spaß gemacht, und ganz nebenbei hat er noch 17.000 Euro Spenden gesammelt für Seebrücke und Medico International. Dienstag gibt’s eine Wiederholung, ich empfehle dringend einzuschalten (auf Instgram oder hier).

Igor Levit gibt fast jeden Abend um 19 Uhr ein Hauskonzert (via Twitter). Habe ich bisher nicht geschafft, aber mach ich nächste Woche mal als Begleitung zum Kochen an.

Statt Casual Friday haben meine Kollegin Sabina und ich den Fancy Friday ausgerufen. Einfach mal Lippenstift im Homeoffice auftragen – sorgt für große Freude im Videocall. Trust me.

Was ich noch vorhabe:

Blut spenden (es herrscht gerade dringender Bedarf).

Mich in der Apotheke auf St. Pauli in eine Liste eintragen, die dort ausliegt. Leute, die helfen können, werden so mit Menschen in der Nachbarschaft verknüpft, die Hilfe benötigen, etwa beim Einkauf.

Wein bestellen. Aber nicht jeden Abend Wein trinken.

Kommt gut durch die nächste Zeit, haltet euch wacker und bleibt gesund! Soziale Distanz ist gerade unabdingbar, emotionale Nähe dafür umso wichtiger. Ich glaube fest daran, dass uns diese verrückten Wochen näher zusammen bringen werden.

Alles Liebe

Eure Julia

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